1. Warum nehmen Sie an dem Projekt SURE5.0 teil?
NET-Automation GmbH ist ein Hersteller von Hightech-Produkten, möchte sich aber auf die Themen „Schnittstellen zwischen Mensch und Technik“ sowie Nachhaltigkeit konzentrieren. Durch die Teilnahme am SURE5.0-Programm konnten wir wertvolles Basiswissen über Industrie 5.0 und damit verbundene konkrete Maßnahmen aufbauen.
2. Beschreiben Sie kurz Ihr Projekt und den Fahrplan.
Das Ziel des Phase-2-Antrags ist es, die Industrie-5.0-Prinzipien „Human Centricity, Nachhaltigkeit und Resilienz“ in die ForceBEE-Technologie im Bereich After-Sales-Service zu integrieren. Derzeit arbeiten wir mit klassischem Telefon- oder E-Mail-Support sowie mit Dienstreisen zu unseren Kunden. Dies ist mit viel Zeit und Abstimmung auf beiden Seiten und oft mit Missverständnissen verbunden. Wir haben einen starken Fokus auf den Export, können dies aber gerade in fernen Märkten nicht umsetzen, da zahlreiche Dienstreisen und hohe Kosten für die Nachbetreuung unserer Kunden vor Ort notwendig sind. Dies ist neben den negativen Auswirkungen auf unsere Umweltbilanz auch mit hohen Zeit- und Personalkosten verbunden. Im Hinblick auf unser Produkt ist eine enge Betreuung jedoch unerlässlich, da eine falsche Handhabung der Messfolien zu Defekten und Fehlmessungen führt. Dies beeinträchtigt die Sicherheit im Bahnverkehr und führt dazu, dass viele Messfolien zerstört werden und ersetzt werden müssen. Die Folien sind im Grunde ein Produkt der Kreislaufwirtschaft. Bei richtiger Handhabung haben sie eine sehr lange Lebensdauer und werden dann recycelt. Wir möchten daher den After-Sales-Support durch AR, VR oder Remote Assistance digitalisieren, neue Kompetenzen auf Seiten der Mitarbeitenden und Kundschaft entwickeln und die Freude an der Arbeit fördern. Dadurch sollen unser Produkt und unser Unternehmen resilienter und nachhaltiger arbeiten. Es ist uns besonders wichtig, dass diese Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern aktiv in unseren Arbeitsalltag einfließen.
In unserem Projekt SURE5.0 setzen wir AR-Technologien ein, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und die Experience der Kundschaft und Mitarbeitenden mit unserem ForceBEE-System zu verbessern.
Insgesamt ist dieses Projekt unser Beitrag zu dem Ziel, die EU zu einer Drehscheibe für eine auf den Menschen ausgerichtete Industrie, hochwertige Industriearbeitsplätze und eine weltweit führende Rolle in der nachhaltigen Wirtschaft zu machen.
3. Welchen Beitrag leistet das Projekt für die weitere Entwicklung Ihres Unternehmens?
Kurzfristig steigern wir die Qualität unseres Kundensupports und ein positives Produkterlebnis. Außerdem führt die Umsetzung unserer Projektziele zu Kosteneinsparungen im Bereich des After-Sales-Supports. Langfristig werden wir die Industrie 5.0-Prinzipien „Human Centricity, Nachhaltigkeit und Resilienz“ noch stärker in unsere Unternehmensstrategie integrieren.
4. Können Sie anderen KMU die Teilnahme an solchen EU-Projekten empfehlen, und wenn ja, warum?
Ja, ich würde es empfehlen, weil der Aufwand für die administrative Abwicklung in einem positiven Verhältnis zum Mehrwert für unser Unternehmen steht.
5. Warum sind die Aspekte von Industrie 5.0 für Sie als KMU besonders wichtig und warum sollten Sie sich mit diesem Wandel auseinandersetzen?
Die Umsetzung dieser Prinzipien geht für uns weit über dieses Projekt hinaus. Wenn wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig und innovativ bleiben wollen, müssen wir uns an die Kernfragen der Branche anpassen. Als KMU haben wir kurze Entscheidungswege und flexible Strukturen, was in einer Zeit des ständigen Wandels ein großer Vorteil sein kann. Allerdings muss man diesen nutzen und proaktiv neues Wissen im Bereich Industrie 5.0 aufbauen und umsetzen. Genau dafür ist das Förderangebot SURE5.0 eine hervorragende Gelegenheit.